HERR, ich habe lieb die Stätte deines Hauses und den Ort, da deine Ehre wohnt. (Ps 26,8)

Hoher Besuch

Besuch des Braunschweiger Regentenpaares

17. Juni 1911

Im Jahr 1911 besuchten der Regent des Herzogtums Braunschweig, Herzog Johann Albrecht zu Mecklenburg (*1857, † 1920) und seine Frau Herzogin Elisabeth, geborene Prinzessin zu Stolberg-Roßla (*1885, † 1969) Flechtorf und die Heilig Kreuz Kirche. Das Braunschweiger Regentenpaar traf um 11.15 Uhr mit dem Auto aus Richtung Beienrode kommend, in Flechtorf ein. Begleitet wurde es, vom erst im selben Jahr ernannten Braunschweigischen Staatsminister Adolf Hartwieg (*1849, † 1914), der Hofdame Gräfin von Wedel, sowie dem Flügeladjutanten Oberstleutnant von Grone.

Zunächst hielt das Auto bei der Einfahrt ins Dorf vor einer auf der Alten Braunschweiger Straße direkt neben der Mühle errichteten Ehrenpforte. Das Regentenpaar samt Gefolge, soll sich dabei ausgiebig mit den versammelten Dorfbewohnern unterhalten haben. Ein Schulmädchen wurde dann die Aufgabe zugedacht, der Frau des Regenten einen Feldblumenstrauß zu überreichen. Dabei sagte das Mädchen einen Knittelvers auf, der aller Vermutung nach von Kantor Reiche und Pastor Steigertahl für diesen Anlass gedichtet wurde. Er lautete wie folgt:

Ist diese Gab´ von Flechtorfs Flur

Auch einfach und bescheiden nur,

Wir geben doch mit frohem Sinn,

Ja Lieb´ und Treue gern sie hin. 

Im Anschluss besichtigte das Regentenpaar mit Gefolge unter Führung des damaligen Flechtorfer Pastors Steigertahl und des Gemeindevorstehers die Kirche. Abschließend bedankte sich der Besuch für die festliche Ausschmückung des Dorfes und den jubelnden Empfang und fuhr dann mit dem Auto weiter nach Groß Brunsrode.


 

Quellen: Kochanek, Helmut (1985): Im Schutze und Schatten der Burg. 
         Flechtorfer Chronik, Braunschweig: Waisenhaus-Buchdruckerei 

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