Eine gute Botschaft aus fernen Landen ist wie kühles Wasser für eine durstige Kehle. Sprüche 25, 25

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08.06.2020 Kategorie: Nachrichten_alle, Nachrichten_Flechtorf, Workshop_Flechtorf, WortzumMonat_Flechtorf

Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung...

Pfarrer Neumeier erinnert an das Hohelied der Liebe und seinen optimistischen Geist

Liebe Leserinnen und Leser unseres Gemeindebriefs,

eigentlich steht die Sommerausgabe stets unter dem Motto: Erholungs-/Ferien-/Urlaubszeit. Aber in diesem Jahr unter dem Zeichen von »Corona« – schon jetzt nominiert für das Unwort des Jahres 2020 – leiden wir chronisch unter der nach wie vor virulenten Epidemie. Immerhin dürfen wir mittlerweile, dank rechtzeitiger Maßnahmen in unserem Land und der durchhaltenden Disziplin des überwiegenden Teils der Bevölkerung, etwas ins gemeinschaftliche Leben zurückkehren, unter Beschränkungen und auf Bewährung! Gottesdienste sind wieder erlaubt, aber nur mit einer begrenzten Zahl an Teilnehmenden sowie Mund- und Nasenschutz, ohne Abendmahl sowie Gemeinde- bzw. Chorgesang und Posaunenklang. Schon vorsorglich um Jahresfrist verschoben sind sowohl Konfirmationen und Trauungen als auch Mühlenbesichtigung und Turmjubiläum!

Alles scheint sich gewandelt zu haben und nichts mehr richtig zu gelten – und doch wollen wir als grundsätzlich positiv gestimmte Christenmenschen gleich auf diesen ersten Seiten sichtbar machen, was uns im Hohelied der Liebe bei Paulus seit 2000 Jahren verbindet: »Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei ...« (1Kor 13,13a). Dieser Dreiklang aus glauben, hoffen und lieben mit der Betonung auf dem Letzteren kann uns als Leitfaden dienen im Wirrwarr der Dreiecksbeziehungen zwischen Mensch und Mitmensch und Gott. Für mich persönlich könnte das übersetzt ins Hier und Jetzt lauten: Ich glaube, dass wir gemeinsam diese Krise überstehen können, wenn wir den gebotenen langen Atem haben. Ich hoffe, dass es den dafür begnadeten Wissenschaftlern gelingen wird, zu gegebener Zeit den erlösenden Impfstoff zu finden und auf der ganzen Welt zu verbreiten. Und ich bin überzeugt davon, dass das entscheidende Dritte im Bunde, das Lieben, der Schlüssel zum Tor in die wiedererlangte Freiheit sein wird. Haben wir also auch weiterhin Acht auf uns selbst und gegenüber den anderen sowie Achtung vor Gottes Angebot an uns alle! Dann wird sich erfüllen, was zum Auftakt des letzten Drittels im Hohelied anklingt: »Die Liebe hört niemals auf« (1Kor 13,8) und sich dann im Schlussakkord verdichtet: »Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; die Liebe aber ist die größte unter ihnen« (1Kor 13,13). In diesem dreifachen Sinn: Passen Sie auf sich und die Ihren auf und bleiben Sie behütet!

Beitrag von Siegfried H. Neumeier, Pfarrer für Beienrode und Flechtorf