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02.12.2025 Kategorie: Nachrichten_alle, Nachrichten_Flechtorf, Nachrichten_Lehre

Der Opferstock und seine Geschichte

Das bemerkenswerteste Altertum jedoch besitzt die Kirche mit dem alten Opferstock

Er ist 113 cm hoch und aus einem Eichenbalken gefertigt, der mit rohem Medaillonsbrustbild Christi (in der linken Hand die Weltkugel, die rechte Hand erhoben) in flachem Relief auf ausgehobenem Grund geschmückt ist. Die kleine Tür darüber ist mit starken Hespen befestigt und trägt die Inschrift:
Ebling Moller und Ludolf Steder
A (alte) L (Leute)

Zwei eiserne Klammern hielten den Block in sich und an der Wand fest; über bzw. unter ihnen „Anno 1601“.

Der Sockel und die Thür jedoch roth, die Inschrift in entgegen gesetzter Weise, Christus in natürlichen Farben auf rothem Grund.

So stand dieser Opferstock 297 Jahre in der Kirche von Beienrode als im Jahr 1898 am 20.April ein Bittgesuch vom ehemaligen Konsistorium Wolfenbüttel (heutiges Landeskirchenamt) an den Kirchenvorstand gerichtet wurde, alle nicht mehr im Gottesdienst verwendeten Gegenstände dem Vaterländischen Museum in Braunschweig unter Vorbehalt und Eigentumsrecht zu überlassen. 

Der damalige Pastor und Kirchenvorstand kamen der Bitte nach.Somit wurde unser altes historisches Kulturgut am 6.Juni 1898 ohne finanzielle Belastung der Kirchengemeinde Beienrode in das Vaterländische Museum überführt.

Dort verblieb der Opferstock 88 Jahre und überstand unbeschadet die Kaiserzeit, den 1. Weltkrieg, die Inflationszeit und den zweiten Weltkrieg, vor allem als Braunschweig in pausenlosen Luftangriffen bombardiert und die Stadt fast völlig zerstört wurde.

Auf Anregung von Herrn Rudolf Tendler und dessen Bemühungen um die Rückführung des Opferstockes nach Beienrode, wurde dieser am 15.Oktober 1986 wieder an seinen ursprünglichen Platz in der Kirche von Beienrode aufgestellt.


Bemerkungen:
Konsistorium Wolfenbüttel ist das heutige LandeskirchenamtDas Vaterländisches Museum war die ursprüngliche Bezeichnung für das 1891 gegründete heutige Braunschweigische Landesmuseum
Th:  Bis 1901 war in Deutschland die th-Schreibung gängig. 
 

Bild: J. Kramer

Beitrag von Auszug aus der Chronik Beienrode a. Wohld 1196-1996