Eine gute Botschaft aus fernen Landen ist wie kühles Wasser für eine durstige Kehle. Sprüche 25, 25

Nachrichten Ansicht

News

05.04.2025 Kategorie: Nachrichten_alle, Nachrichten_Flechtorf

Wort zum Sonntag

für die BZ/HE zum 05.04.2025

Gestern jährte sich zum 77. Mal der Todestag des Baptistenpredigers und Bürgerrechtlers Dr. Martin Luther King. Am 4.4.1968 ist er im Vorfeld einer Veranstaltung in Memphis erschossen worden und war zu diesem Zeitpunkt nicht einmal 40 Jahre alt. Er hat so mit dem Evangelischen Theologen und Widerstandskämpfer Dr. Dietrich Bonhoeffer, der am 9.4.1945 im KZ Flossenbürg hingerichtet wurde, unter vielem anderen folgendes gemeinsam: Sie sind damit beide fast schon doppelt so lange tot, wie sie gelebt haben. Und dennoch sind ihre Botschaften nach wie vor ausgesprochen präsent: Dietrich Bonhoeffer mit seinem unglaublich zuversichtlichen „Von guten Mächten“, das er zum Jahreswechsel des letzten Weltkriegsjahres 1944/45 in einer Gefängniszelle in Berlin-Tegel schrieb; Martin Luther King mit  seinem zeitlosen  „I have a dream = Ich habe einen Traum“, das mit seiner Rede zum Marsch auf Washington 1963 seinen Siegeszug in alle Welt antrat  - und mit dem Dienstantritt eines farbigen Präsidenten in den USA kein halbes Jahrhundert später seine zwischenzeitliche Erfüllung fand; auch wenn inzwischen über den großen Teich eher Alpträume zu uns hinüber zu schwappen drohen und in unseren eigenen europäischen Gefilden so manche Zeitgenossen wiederum von allen guten Geistern verlassen zu sein scheinen!

Beiden Vorreitern im Kampf für den guten Glauben ist indessen gemeinsam, daß sie ihr irdisches Leben für das geistige Überleben ihrer ‚himmlischen Mär‘ gegeben haben, eine fürwahr österliche Botschaft. In dem Zuspruch für die zwischen den beiden Passions-Sonntagen: „Lätare=Freut euch“ (Jes 66,10) und „Judika=Schaffe mir Recht“ (Ps 43,1) gelegene Woche heißt es dazu im Evangelium nach Johannes: „Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt, und erstirbt, bleibt es allein, wenn es aber erstirbt, bringt es viel Frucht“ (Joh 12,24). Ich wünsche uns für das Durchschreiten dieser weiteren ‚Leidenszeit‘ viel von der Erfahrung solcher Frucht des Lebens über die Furcht des Todes hinaus.

Bild von WikiImages auf Pixabay

Beitrag von Siegfried H. Neumeier, Pastor im Pfarrverband Schunter