„Freunde, dass der Magnolienzweig“ - so könnte es in diesen Frühlingstagen lauten im Anklang an das Original von Schalom BenChorin „Freunde, dass der Mandelzweig / wieder blüht und treibt, / ist das nicht ein Fingerzeig / dass die Liebe bleibt?“ (EG 620,1…) Ja, ein Friedenslied in diesen leider unfriedfertigen Zeiten täte uns allen nur allzu gut. Bei der Abfassung dieser April/Mai Ausgabe Anfang März kann ich mir nicht sicher sein, ob das zarte Pflänzlein der Hoffnung auf Frieden im Heiligen Land, im Nahen bzw. Fernen Osten oder sonstwo in der Welt tatsächlich Früchte trägt; oder ob - wie schon so oft auch bei dem Magnolienbaum in unserem Pfarrgarten - die sog. Eisheiligen mittels „Väterchen Frost“, den Knospen ins Kontor geschossen haben. Ich meine einen solchen dauerhaften Frieden, der diesen Ehrentitel auch verdient - und nicht den Scheinfrieden der Mächtigen dieser Welt über die Ohnmächtigen der einen Erde.
So wie schon der Beter aus alter Zeit sich an seine Schöpfer mit folgendem Stoßgebet wendet: „Könnte ich doch hören, was Gott der Herr redet, dass er Frieden zusagte seinem Volk und seinen Heiligen, damit sie nicht in Torheit geraten. Ihr Siegfried H. Neumeier, Pastor im Pfarrverband Schunter für Beienrode, Flechtorf sowie Wendhausen. Doch ist ja seine Hilfe nahe denen, die ihn fürchten, dass in unserem Lande Ehre wohnt; dass Güte und Treue einander begegnen, Gerechtigkeit und Friede sich küssen;“ (Ps 85,9ff.).
Und auch sein neutestamentlicher Kollege, der Apostel Paulus, wird nicht müde, zum Schluss seines ersten Briefes an die junge Gemeinde in Korinth in der seinerzeit als Metropole bekannten Hafenstadt zu betonen: „Denn Gott ist nicht ein Gott der Unordnung, sondern des Friedens.“ (Kor 14,33) - nicht das Chaos des kriegerischen Durcheinanders soll am Ende stehen bleiben, wie er es bereits am Anfang der Schöpfung nicht bei einem heillosen Durcheinander, dem berühmtberüchtigten Tohuwabohu, (1. Mos 1,2 a) hat bewenden lassen. Deshalb wünsche ich uns allen wieder von kriegerischem Chaos befreite und zu Früchten des Friedens bereite heilsame Zeiten.