Eine gute Botschaft aus fernen Landen ist wie kühles Wasser für eine durstige Kehle. Sprüche 25, 25

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01.10.2021 Kategorie: Nachrichten_alle, Nachrichten_Flechtorf

Werte Leserschaft unser Gemeinde!

Wort unseres Pfarrers Siegfried H. Neumeier

Quo vadis – wohin gehst du, Herbst 2021: Richtung »goldener Oktober« oder »vierte Welle«? Hier scheiden sich einmal mehr die Geister – je nach Mentalität, ob man geneigt ist, das Glas halb voll oder halb leer zu sehen. Aberganz gleich,ob Sie sich für die Sichtweise »Krönung mit Ernte« oder »Kreuz mit Corona« entscheiden, auf unserem Titelblatt finden sich beide eher positiv miteinander verbunden wieder in Gestalt von Ernte-Krone bzw. Kronen-Kreuz.

Krone und Kreuz scheinen zunächst einmal im Widerspruch zueinander zu stehen, nicht erst seit der zumindest hierzulande – Gott sei Dank! – mittlerweile überwundenen unseligen Allianz von »Thron und Altar«. Der scheinbare Widerspruch löst sich jedoch in Wohlgefallen auf,wenn man das mittlerweile zum Markenzeichen der Diakonie gewordene Kronen-Kreuz von beiden Seiten der Medaille her zu betrachten versucht. Dieses Sinnbild (heute würden wir von Logo bzw. Corporate Identity sprechen) für den Dienst am Nächsten hat seinen Vorläufer im Symbol der damals sogenannten »Inneren Mission«: Aus dem von oben nach unten geschwungenen »I« für »Innere« und dem wie eine Doppelkrone im oberen Teil seitlich darauf gesetzten »M« für »Mission« wurde im folgenden das Kronen-Kreuz als Markenzeichen für den kirchlichen Dienst am Menschen gut hin, welches übrigens aus Anlass des 125. Dienst-Jubiläums der Diakonie mit dem Erscheinen einer Sonderbriefmarke auch von staatlicher Seite her ausdrücklich gewürdigt wurde.

Also zusammengefasst keineswegs bloß die Scheinalternative »Krone« oder »Kreuz«, sondern die viel weiterführende reale Symbiose des Zusammengehens von Krönung und Kreuz! Der Liederdichter aus gänzlich anderen Zeiten und Umständen hat dieses beeindruckend zeitlos und lebensnah zusammengebracht, wenn er die Schlussstrophe
seines Titels Wir danken dir, Herr Jesu Christ (EG 79,4) mit den hoffnungsvollen Worten ausklingen lässt: »und schöpfen draus die Zuversicht,/dass du uns wirst verlassen nicht,/ sondern ganz treulich zu dir steh’n,/ dass wir durchs Kreuz ins Leben geh’n.«

In diesem Sinne auch weiterhin Ertrag bringende Ernte-und erträgliche Leidens-Zeiten...

Beitrag von Siegfried H. Neumeier, Pastor für Beienrode und Flechtorf sowie Wendhausen