Wenn das Kirchenjahr gerade jetzt äußerlich auf der ‚Kippe‘ von dem einen zum anderen steht, scheint es durchaus angesagt, auch für sich selbst innerlich ‚klare Kante‘ zu kriegen; zwischen Rückblicken und Ausblick nach vorn kann es für die Gewinnung einer neuen Perspektive weiterführend sein, sich erst einmal Durchblick zu verschaffen. Im Hinblick auf eine anstehende Konturenverschärfung mag dabei auch möglicherweise ein winterliches Ambiente mit Klarheit und Kälte für einen ‚kühlen Kopf‘ bei dauerbrennendem Herzen hilfreich sein.
Der christliche Liedermacher Manfred Siebald hat das einmal mehr meisterhaft in seinem Werk-Stück „Wie ein klarer Wintermorgen“ im wahrsten Sinne des Wortes verdichtet, wenn es in dessen Schlussstrophe lautet: „Wie ein klarer Wintermorgen/ ist dein Leben dann und wann/ – und du siehst,/ was Gott aus Sorgen und Versagen machen kann./ Lass dich ihn ganz neu gestalten,/ zeig ihm, wo es dich noch friert./ Spür, wie es in deinem kalten/ Leben wärmer wird.“
Zu dieser Art Konturenschärfung im neuen Kalenderjahr kann dabei – wenngleich nicht schon die Lösung – so doch bereits die Losung für das neue, so genannte ‚Jahr des Herrn‘ (A.nno D.omini) 2026, gerechnet nach Christi Geburt, eine gute Wegweisung sein. So lautet es im letzten Buch der Bibel, der auch ‚Apokalypse‘ genannten ‚Offenbarung des Johannes‘ im vorletzten Kapitel und im Kontext der Schaffung eines „neuen Himmels und einer neuen Erde“ zutiefst verheißungsvoll: „Siehe, ich (Gott, der Herr) mache alles (für euch Menschenkinder) neu“ (Apk 21,5 a)
In diesem erneuernden Sinn wünsche ich allen beim Übergang von dem einen zu dem anderen Kirchen+Kalender-Jahr gutes Durchblicken im kristallklaren Licht von Weihnachten – weit über die bloßen Feiertage hinaus!
